muralismo morte
ein Ausstellungsprojekt von Jens Besser
muralismo morte – Wandmalerei in verlassenen Gebäuden und auf verrottenden Gemäuern
Die Wandmalerei ist tot. Ist sie tot? Mit der Ausstellung „muralismo morte“ treten zehn junge Künstler aus Kopenhagen, Mailand, Vercelli, Leipzig und Dresden den Gegenbeweis an. Sie alle stammen aus der vitalen Street Art-Szene Europas, die immer wieder totgesagt wurde. Dabei spielen sich in diesem Grenzbereich zwischen Subversion und bildender Kunst oft spannendere Projekte ab als in eingefahrenen Strukturen.
Überall haben sich innovative Street Artisten den Restriktionen von Instanzen und dem weitverbreiteten Unverständnis beugen müssen: Der öffentliche Raum ist/gibt nur noch wenig Spielraum. Aus diesem Grund sind besonders Brachflächen und verlassene Gebäude zu ihren Zielen geworden. Dort entstehen phantastische, kritische und zeitgemäße Kommentare.
Die Dresdner Friedrichstadt bildet ein solches ideales Biotop, das zu Interventionen geradezu auffordert bzw. wie eine große Freiluftgalerie dazu einlädt, die in den letzten Jahren entstandenen Kunstwerke zu entdecken.
In der Motorenhalle schlägt das Herz des Projekts: Hier entsteht ein installatives Gemeinschaftswerk der beteiligten internationalen Riege. Ein Mosaik aus Doku-Filmen, Fotos, Skizzen und schrägen Artefakten ist zu betrachten, Vorträge der Aktivisten finden statt.
Doch das Blut zirkuliert im Außenraum: „muralismo morte“ bietet zusätzlich Rundfahrten zu den Brachflächenoasen des weithin unterschätzten Viertels Friedrichstadt an. Der direkte Kontakt zur Kunst gehört zum Masterplan der Muralisten.
Zur Ausstellung erschien ein Katalog bei der dresdner Verlagsgesellschaft.
Künstler
Ryan Spring Dooley aka Marvin Crushler (Mailand)
Bera White (Mailand)
2501 (Mailand)
Eleuro (Vercelli)
Macoy (Kopenhagen)
Stefan Schwarzer aka Syru (Leipzig)
Bond (Leipzig)
Thomas Prochnow aka Möe (Dresden)
bbstepho (Dresden)
The Inflammable Fireboys (Dresden)
Kain Logos (Dresden)