Murals — Erinnern und Erhalten?
Teil von "Zeit für Wandmalereien"
Dresden besitzt nicht erst mit den Friedrichstädter RAUM CityBildern künstlerisch gestaltete Wände — eine Open-Air-Galerie sozusagen. Etliche Arbeiten an öffentlichen Dresdner Wänden sind in der Zeit der DDR entstanden, als Auftragswerke von Institutionen und Parteien. Einerseits entstanden Kunstwerke, die dem Sozialistischen Realismus verpflichtet waren und sich mit der offiziellen Kunstdoktrin im Einklang befanden. Als Vorbilder wirkten hier auch die mexikanischen Muralisten. Andererseits versuchten gerade jüngere Künstler_innen eine Neuformulierung, die wiederum Vorbild war für die in den 1980er Jahren entstandenen „Bürgerbilder“. Manche Arbeiten sind heute noch sichtbar, andere sind verschwunden. Wiederum andere stehen im Diskurs, ob und wie sie erhalten werden sollen. Wie geht man mit künstlerischen Arbeiten um, wenn sich der politische Deutungsrahmen gewandelt hat? Wie lange ist es wert, sie zu erhalten? Wann sind sie Teil eines kulturellen Erbes? Ausgehend von dem bereits bestehenden geschichtlichen Tatbestand, sollen diese Fragen ebenso auf Mural-Projekte bezogen werden. Denn irgendwann verblassen auch diese Farben. Soll dann einfach darüber gestrichen werden? Sollen die Arbeiten erhalten werden? Wer setzt sich dafür ein, sie zu erhalten? Sind es die ursprünglichen Initiatoren, die hier die Verantwortung tragen?
Mit: Antje Kirsch (DE), Mono Gonzalez (CL) Moderation: José Segebre (MX)
Start: 20 Uhr
EINTRITT kostenfrei. Über eine Spende freuen wir uns sehr!
FRI 3.10.2014 8 pm | Murals — Remembering and Preserving?
Motorenhalle. Projektzentrum für zeitgenössische Kunst, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden
The RAUM CityBilder, an open-air gallery in the Friedrichstadt, are not the first artistically modified walls around the city. Many artworks in the public sphere originated during the GDR, commissioned by its institutions and parties. Drawing from Mexican muralists, the created works were committed to Socialist Realism, and existed within the lines of GDR art politics. Despite these constraints, younger artists at the time tried to change older forms of depiction. Their new models eventually became the „Bürgerbilder,“ produced in the 1980s. Some of these works are still visible today, while others simply disappeared. The importance of retaining these artworks is still being discussed. How does one deal with past artworks when the political framework of interpretation has drastically changed? How long is it worth to maintain an artwork of the public space? When something becomes part of a cultural heritage? Bearing these historical facts in mind, the same questions should be asked about murals being completed today knowing that color will eventually fade away. Should they simply be painted over or should the works be preserved? Who is committed to do this? Should the organizations that initiated these works be forever responsible for their maintenance?
with: Antje Kirsch (DE), Mono Gonzalez (CL) presentation: José Segebre (MX)
ENTRANCE free, a donation is thankfully accepted!